
Der Nymphensittich ist einer der beliebtesten Vogelarten in deutschen Haushalten. Nymphensittiche haben ein ausgeglichenes Wesen, sind sehr intelligent und unkompliziert in der Haltung. Nymphensittiche können sich hervorragend an ihre Umgebung anpassen und sind gute Zuhörer. Besonders für Menschen mit viel Zeit wie etwa Kinder oder ältere Menschen, können Nymphensittiche echte Wegbegleiter werden. Die Vögel sind sehr verschmust und werden deshalb schon mancherorts für Therapiezwecke eingesetzt.
Wo leben Nymphensittiche?
Nymphensittiche leben in ganz Australien in Schwärmen von bis zu 25 Tiere. Auch kleinere Schwärme und teilweise Einzeltiere werden auf dem roten Kontinent beobachtet. Seit 1850 gibt es Nymphensittiche auch in Deutschland
Die Grundbedürfnisse eines Nymphensittichs
Nymphensittiche wollen nicht alleine sein und brauchen Aufmerksamkeit. Sie sollten daher mindestens 2 Tiere halten und sich täglich zwei bis drei kleine Pausen für Ihre Vögel nehmen. Männliche Vögel sind aktiver und lauter als ihre weiblichen Begleiterinnen. Weibchen sind etwas verschmuster und am besten gefällt es den Vögeln, wenn man sie als Pärchen hält. Der Nymphensittich braucht wie alle Heim-Vögel die Möglichkeit sich ausreichend zu bewegen. Freiflug sollte dem Tier wenn möglich jederzeit erlaubt sein, ein Käfig muss entsprechend groß sein und es sollte genügend Anflugspunkte im Raum geben. Übrigens: Nymphensittiche lieben den Platz auf der Schulter ihres Halters!
Nymphensittiche sind sehr umgänglich
Ein Nymphensittich wird bis zu 25 Jahre alt, was man vor dem Kauf von Jungtieren unbedingt beachten sollte. Für Kinder ab 8 Jahren können junge Nymphensittiche ein toller Wegbegleiter bis zum erwachsenen Alter werden. Die Tiere sind sehr ausdrucksstark und einfühlsam. Auch mit anderen friedlichen Sittichen, Finken oder Papageien vertragen sich Nymphensittiche sehr gut. Auf andere Haustiere wie Meerschweinchen, Kaninchen, Hunde, Katzen oder Frettchen sollte man als Vögelliebhaber unbedingt verzichten.
Käfigeinrichtung bei Nymphensittichen
Die Mindestgröße des Käfigs sollte bei zwei Vögeln 80 x 50 x 80 cm (L x B x H) betragen oder man entscheidet sich gleich für eine Zimmervoliere. Der Käfig sollte am besten in einer zugfreien Ecke stehen. Nymphensittiche sind Fluchtiere und fühlen sich durch so einen Standort geschützter. Nachts brauchen die Tiere Ruhe um ausreichend Schlaf zu bekommen. Auf dem Boden sollte man eine Schale mit Vogelsand stellen, welche von allen Sittichen gerne genutzt wird.
Naturzweige sind in der Haltung von Nymphensittichen unverzichtbar!
Im Käfig müssen mindestens zwei verschiedene Sitzebenen angeboten werden. Diese sollten nicht direkt übereinander liegen, damit die Tiere sich nicht mit Kot gegenseitig beschmutzen. Der Schwanz muss ausreichend viel Platz haben und sollte sich nicht durch die Gitterstäbe drücken. Die Sitzstangen müssen aus Naturholz sein und sollten verschiedene Dicken haben. Dünne Äste dienen bevorzugt als Schlafplatz, während die dicken Äste gut für die Krallenpflege sind.
Spielzeuge für Nymphensittiche
Nymphensittiche sind sehr verspielte und neugierige Vögel. Darum sollte man mindesten 3 verschiedene Spielzeuge im Käfig platzieren. Diese werden am besten in Höhe der Sitzstangen angebracht, so dass sie leicht erreichbar für die Vögel sind. Leckere Knabbereien, Äste mit frischen Blättern, bunte Spielzeuge mit Glöckchen und ein Vogel-Sandbad sind bei Nymphensittichen sehr beliebt.
Sauberkeit ist das oberste Gebot!
Vögel werden relativ selten krank und die meisten Krankheiten entstehen durch einen unsauberen Käfig. Darum ist es das oberste Gebot für alle Vögel-Halter den Käfig einmal in der Woche komplett zu reinigen. Kotverschmutzungen an den Futter- und Trinkschalen müssen täglich gereinigt werden. Eine komplette Käfigreinigung beinhaltet neben dem Säubern des Bodens auch das Schrubben der Sitzstangen, Spielzeuge und Käfigwände. Alle Vogelkot-Rückstände müssen gründlich entfernt werden.

Der Speiseplan von Nymphensittichen
Ein gesunder Speiseplan besteht aus: 40% Körnerfutter, 25% Gemüse, 20% Pellets und 15% frisches Grünfutter.
Körnerfutter: Sollte immer in geschlossenen Beuteln gekauft werden und nicht aus offenen Behälter zusammen gemischt werden. Das Futter darf nicht abgelaufen sein und es sollte auf Sonnenblumenkerne und Kardisaat (beides sehr fetthaltig) verzichtet werden. Gute Körnermischungen für Nymphensittiche enthalten Kanariensaat, Hirsen, geschälten Hafer und Milokorn.
Gemüse: Gurke, Brokkoli, Mangold, Parika, Stangensellerie, Kohlrabi oder Möhren aus biologischen Anbau sind sehr beliebt bei Nymphensittichen. Das Gemüse muss vorher gründlich gewaschen werden und sollte nicht zu klein geschnitten werden.
Pellets: Ein Allround-Futter aus dem Zoofachhandel, dass alle lebenswichtigen Bestandteilen von Nymphensittich-Nahrung enthält.
Frisches Grünfutter: Frische belaubte Äste von Hasel, Weide, Apfelbaum, Süßkirsche oder Hainbuche sind genau das Richtige. Auch Vogelfutterpflanzen wie Vogelmiere, Hirtentäschelkraut, Vogelknöterich, Wegerich, Hirse oder Weidelgras sind die perfekte Ergänzung für eine ausgewogene Ernährung. Auch Beeren von Hagebutten, Eberesche, Weißdorn, Feuerdorn, Sanddorn und Brombeeren eignen sich für die kleinen Federfreunde.
Wasser: Lebenswichtig für alle Vögel ist täglich frisches Wasser, das zweimal am Tag gewechselt werden muss.
Ungeeignete Nahrung für Wellensittiche: Obst wird nur sehr selten von Nymphensittichen bevorzugt. Avocado ist giftig und darf keinesfalls gefüttert werden. Rhabarber und Spargel vertragen ebenfalls die meisten Nymphensittiche nicht gut. Nüsse und Zwiebelgewächse sind zu vermeiden, weil sie zu fetthaltig sind und zur Anämie füren.